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Was wollen wir erreichen?

Die Beyond Platforms Initiative strebt danach die Regeln für Medienkonsum im Internet neu zu verhandeln. Es gilt einen alternativen Zugang aufzubauen und eine eigene Medieninfrastruktur zu etablieren. Nur so gibt es langfristig eine Chance Social Networks und Plattformen zu einer Commodity werden zu lassen und damit ihre Machtposition zu brechen. Es geht dabei nicht um eine Imitation großer Social-Media-Networks. Stattdessen wollen wir an einem Mediensystem und damit an Medien Services arbeiten, die auf Standards, Interoperabilität und Dezentralität beruht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass es zuerst um Infrastruktur, Strukturen und die Technologie geht. Wir müssen die Verbreitung von Medien im Digitalen sicherstellen um den Wettbewerb wieder auf die inhaltliche Ebene zu holen. 

Dafür haben wir die letzten Monate intensiv an einem Konzept gearbeitet welches eine erste Vision für ein neues Medienökosystem sein kann. Diese Vision stellen wir euch hier vor.

Bausteine für ein Medienökosystem

Wie sieht die digitale Gegenwart aus?

Große Digitalkonzerne sind vertikal integriert:
« Sie besitzen die Nutzer:innendaten
« Sie verfügen über die Inhalte
« Sie übernehmen die Distribution
und entwickeln das Interface
Damit liegen Kontrolle und Macht der digitalen
Öffentlichkeit in den Händen weniger Konzerne.

Unsere Vision

Der massiven „vertikalen Integration” kann nur mit Kooperation,
Interoperabilität, Dezentralität und Standards begegnet werden.
Die Welt jenseits der Plattformen trennt die Bausteine:
Nutzer:innendaten, Inhalte und Distribution.
Dadurch öffnen wir den Markt für alle Akteure auf allen Ebenen und
ermöglichen wieder den Wettbewerb der Inhalte, vielfältige direkte
Interaktionen oder die Nutzung von Contentpools, ohne dass
Nutzer:innendaten an Dritt- oder Fremdplattformen übergeben werden.

Das hier entwickelte Bausteinsystem der Beyond Platforms Initiative (BPI) bildet das Fundament für ein neues, selbstbestimmteres, dezentrales Inhalte-Distributions-Ökosystem für die Medien und ergänzt die bestehende Plattformwelt

Getrennte Bausteine und Rollen

Das BPI Ökosystem

Wir sehen einen Kern in der Integration und wollen das System in vier Bausteine trennen. Content Owner, Registry, Broker und User Data.

Im Anschluss werden alle Bausteine erklärt. Ihr Zusammenspiel erschafft die neue Welt jenseits der Plattformen. Alle Inhalte bleiben bei den Anbietern (Content Ownern). Lediglich die Metadaten der Contentpieces werden zentral in einer Registry erfasst. So können die Inhalte in einer standardisierten Welt in allen vernetzten Interfaces aktueller und zukünftiger Anbieter (Broker) ausgespielt werden. Dieses Zusammenspiel kann alle aktuellen Akteure einbinden und zwingt niemanden zur Aufgabe eigener Angebote.

Content Owner

Der Content Owner übergibt nicht seine
Inhalte an eine Drittplattform sondern „nur“
die Metadaten über die Inhalte an die
Registry. Aus der Registry wiederum können
die Business-Rules für die Verwendung und
Verwertung der Inhalte abgerufen werden.

Content Owner Motivation:

+ Gewinnung neuer Nutzer:innen zu geringeren
Preisen (möglichst umfassende technische
Reichweite für die eigenen Inhalte)
+ Kontrolle über die Distribution und die eigenen Inhalte+ Freiheit und Flexibilität in den Business Modellen
+ Geringerer Revenue-Share
+ Keine Abgabe von Inhalten und
Rechten an Drittplattformen
+ Direktere Gewinnung von Daten

Registry

Die Registry ist der zentrale Baustein in
einem neuen, verteilten Medienökosystem.
Die Registry ist eine einmalige und
unabhängige, gemeinwohl orientierte Instanz.

+ Sie stellt einen Katalog aller Inhalte dar und speichert
alle Metadaten (“Meta-Informationen”) dieser Inhalte.
Die Metadaten sind sehr umfassend und beinhalten
unterschiedliche Kategorien, bspw.:
« Inhaltliche Metadaten (Titel, Beschreibung)
« Technische Metadaten (Formate)
« Metadaten über Business Rules
(d.h. über zugelassene Verwertungsformen etc.)
+ Sie ist offen für alle, die die AGBs der Registry akzeptieren.
+ Sie stellt den Content- und Broker-Zugang sicher.
+ Sie kann die AGB durchsetzen und darüber
Content Owner und Broker ausschließen.

Registry Notwendigkeit:

+ Standardisierte Metadatenmodelle und Austauschformate
+ Berücksichtigung der jeweiligen Verwertungsmodelle
durch die hinterlegten Businessmodelle
+ Einfache Integration in die Ökosysteme der Broker
durch öffentliche und standardisierte Schnittstellen
(„API“: Application Programming Interfaces)
+ Best of Breed Technology Stack mit der Verwendung
von (vorzugsweise) OpenSource Komponenten

Broker

Die Broker sind Vermittler und stellen den
Nutzer:innen anhand der Metadaten aus der
Registry ein Content-Angebot zusammen.
Kernfunktionen eines Brokers:
+ User Experience
+ Matchmaking & Algorithmen
(bspw. Inhalte-Auswahl)
Kann von einem Content Owner oder
einem von diesem völlig unabhängigen
Akteur entwickelt werden.

Broker Motivation:

+ Attraktiveres Angebot, da Zugang zu einer
größeren Menge und besseren Inhalten
+ Wegfall / Minimierung der Markteintrittsbarrieren,
da direkt Inhalte und Nutzer:innendaten zur Verfügung
stehen (Erweiterung des eigenen oder Aufbau eines
neuen Inhalte-Angebots)
+ Chance sich auf die Segmentierung des Katalogs,
die UX und das Matchmaking in der Wertschöpfung
zu konzentrieren (Wettbewerb von Algorithmen)

User Data

In den User Data Safes sind die
Nutzer:innendaten gespeichert:
+ Login & Profil (Nutzungsdaten, Historien, etc.)
+ Diese Daten stehen allen Brokern und Content
Ownern nach Autorisierung zur Verfügung
+ Die Nutzer:innen können über die Datennutzung und
-weitergabe an die Broker und Content Owner frei
entscheiden und ihre Daten jederzeit transferieren
+ Hier erfolgt die Abrechnung und Verrechnung
+ Auch ein Bundling kann in dieser Instanz erfolgen

User Data Motivation:

+ Nutzer:innen können prinzipiell alle Inhalte
des Ökosystems in einer App (Broker) nutzen
+ Nutzer:innen können einfach ohne Verluste
die App (Broker) wechseln
+ Nutzer:innen erhalten tendenziell günstigeren Zugang
zu einem größeren Katalog (Bundeling)
+ Es gibt nun eine Alternative zu großen Plattformen,
so dass Inhalte exklusiv über dieses Ökosystem
ausgespielt werden können.

Beziehungen und Funktionsprinzipien im BPI-Ökosystem

Vorteile der Lösung für die Gesellschaft

+ Digitaler öffentlicher Raum zur Meinungsbildung
und zum Informationsaustausch
+ Stärkung pluralistischer Gesellschaften mit
freiheitlich demokratischer Grundordnung
und europäischer Kulturvielfalt
+ Keine Machtkonzentration bei einigen
wenigen Unternehmen
+ Wettbewerb auf Ebene der Broker, Nutzer:innen-Profile
und Content Owner wird gestärkt

+ Durch die Registry kann eine gezielte und belegbare
Einhaltung von Regeln (Vielfalt) durchgesetzt werden
+ Bessere Durchsetzbarkeit von gesetzlichen Vorgaben
+ Einnahmen verbleiben in Europa
+ Stärkung Europas in den Bereichen Markt,
Businessmodelle, Technologien und Innovationen

Hier nochmal auf einen Blick.

Für Fragen, Feedback und Anregungen findet ihr die Mail unserer Ansprechperson auf unserer Über Uns Seite

Die Beyond Platforms Initiative ist ein Netzwerk von Medien-Expert:innen und Medienmacher:innen, die die Regeln für Medienkonsum im Internet kennen und nutzen.

Ihre Arbeitskontexte sind private und öffentlich-rechtliche Medien und Technologieproduktion. Die Initiative wird seit über einem Jahr von der Standortinitiative nextMedia.Hamburg, der Hamburg Kreativ Gesellschaft und der Stadt Hamburg in ihrem Vorhaben unterstützt. Zusätzlich ist die BPI ist mit europäischen Bewegungen und wissenschaftlichen Institutionen vernetzt.

Unsere Mitglieder:

Bertram Gugel

Bertram Gugel

Head of Product Management ARD online

Florian Hager

Intendant des Hessischen Rundfunks
Markus Heidmeier

Markus Heidmeier

Co-Ceo bei KOOPERATIVE BERLIN
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Oliver Koch

Gründer / Geschäftsfüher TeraVolt GmbH
Kemal Görgülü

Kemal Görgülü

CTO ARTE
Jonas Bedford-Strohm

Jonas Bedford-Strohm

Strategy Communications Manager ARD

unterstützt durch

Bild Nina Klaß

Nina Klaß

Leiterin nextMedia.Hamburg
EgbertRühl

Egbert Rühl

Geschäftsführer Hamburg Kreativ Gesellschaft
Karsten Schwaiger

Karsten Schwaiger

Referent Medien- und Digitalwirtschaft bei Behörde für Kultur und Medien Hamburg

Die Beyond Platforms Initiative wird gefördert von der Stadt Hamburg und unterstützt durch die Hamburg Kreativ Gesellschaft und nextMedia.Hamburg.

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