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Werte

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Mission des Teams Werte: Die Rahmenbedingungen für eine gemeinsame, partizipative Diskussion über Werte festlegen. Mit dem Ziel eine Grundlage/DNA für eine Initiative, die einen digitalen öffentlichen Raum erschaffen will zu schaffen.

Kernbotschaft

Ein gemeinsamer Wertekanon ist erst dann ein Mehrwert, wenn er eine demokratische Legitimation hat - im Gegensatz zu den Plattformen bisher.

Einer Welt jenseits der Plattformen wird zahlreiche Fragen aufwerfen. Naheliegende wie zum Beispiel die nach der technologischen  Infrastruktur und den Business Cases, neben diesen und weiteren zentralen Aspekte einer Operationalisierung werden wir aber auch von Anfang an die Governance-Dimension denken müssen. Hier steht zu Beginn die Frage nach den Werten im Mittelpunkt, aus denen sich die gesamte Governance entfalten lässt. 

Warum Werte?

Den grundsätzlich bietet die freiheitlich demokratische Grundordnung. Ein Wertekanon für eine Welt jenseits der Plattformen muss aber spezifischer sein. Warum?

 

  1. Vermeidung von Phänomenen aktueller Plattformdominanz (Tendenzen zur Monopolisierung, Tendenzen zur Privatisierung von Infrastrukturen die zur Daseinsvorsorge zählen).
  2. Um Marktzugangsschwellen absenken.
  3. Weil eine Welt jenseits der Plattformen auf ihrem Basislayer gemeinwohlorintiert arbeiten muss, was nicht bedeutet, das auf diesem Basislayer nicht gewinnorientierte Business Cases stattfinden können. Es ist im Gegenteil zwingend, dass auf diesem Basislayer gewinnorientiert gearbeitet werden kann, um eine Welt jenseits der Plattformen nicht nur öffentlichen und öffentlich-rechtlichen Einrichtungen vorzubehalten, sondern allen Entitäten zugänglich und nutzbar zu machen, die an der gesellschaftlichen Debatte teilnehmen.

Wo kommen Werte zum Tragen?

Ein zukünftiger Werte bedingt mehrere Layer einer zukünftigen welt jenseits der Plattformen-

 

  1. Der Basislayer muss gemeinwohlorientiert funktionieren und gesteuert werden. Hier stellen sich z.B. Fragen nach offenen und geschlossenen Systemen und Schnittstellen oder nach der Steuerungsinstanz und ihrer Mandatierung.
  2. Die Interaktion zwischen Basislayer und allen Anbietern muss einem Wertekanon folgen. Hier stellen sich Fragen, wie frei die Anbieter bei ihren Angeboten sind, welche Anteile denkbarer Gewinne sie nach welcher Logik an den Basislayer abgeben müssen, wie sie eigenen und Daten Dritter nutzen dürfen und inwieweit sie überhaupt z.B. durch einen Zertifizierung  an der Welt jenseits der Plattformen partizipieren dürfen
  3. Schließlich muss die Experience aller Nutzer:innen einem Wertekanon folgen, der Offenheit für selbstgesteuerte Mediennutzungen oder z.B. Personalisierungsangebote gewährt, aber auch Aspekte Serendipity oder  Must-Carry-Regeln berücksichtigen kann

Warum ist eine gesellschaftliche Legitimation wichtig?

Dieser Wertekanon liegt nicht vor. Mögen die Werte unter Umständen auch nur eine Teilmenge des Wertesystems einer freiheitlich demokratischen  Grundordnung sein, so müsste zumindest diese Auswahl stattfinden. Die Auswahl oder die Spezifizierung wiederum muss legitimiert und überprüfbar sein, um überhaupt eine dauerhafte Legitimierung eines Wertekanons zu ermöglichen. Auch kann demnetsprechend ein zukünftiger Wertekanon nicht einmalig verkündet werden.

Schließlich muss eine derartiger Wertekanon Teil einer Governancestrategie der Welt jenseits der Plattformen sein, die – mit Blick auf ihre fundamentale Bedeutung für das, was wir Öffentlichkeit nennen – nur in einer Art Gesellschaftsvertrag beschlossen werden kann.

Wie kann eine Legitimation aussehen?

Ziel ist es, eine breite gesellschaftliche Mitwirkung an der Entwicklung und dauerhaften Überprüfung des wertekanons zu ermöglichen. Dazu sollen verschiedenen Prozessbausteine aneinandergereiht werden.

  1. Research
    Es werden zehn bis zwanzig gesellschaftliche Fokusgruppen benannt. Arbeitgeber:innen, religiöse Gruppen, Fridays for Future, Kreativwirtschaft etc. werden nach ihren Anforderungen, gewünschten Werten befragt.
  2. Wertekanon als Work in progress
    Auf Basis dieser Erhebung wird eine Expert:innenkommission einen ersten Vorschlag für einen Wertekanon entwerfen.
  3. Bürger:innenrat
    Ein Bürger:innenrat wird diesen Vorschlag verhandeln und ggf an die Expert:innenkommission zurückdelegieren
  4. Fortlaufende Anpassung
    Um Dynamik zu Gewährleisten wird der wertekanonen z.B. jährlich oder alle fünf Jahre 

 

 

 

 

 

 

Wie geht es mit der Werte-Frage in der BPI weiter?

Auf Basis der hier arbeiteten Inhalte gilt es sowohl in die Breite als auch in die Tiefe zu gehen. Dazu werden wir ab 2022 in regelmäßigen Sessions beides weiter verfolgen.

Hier gelangt ihr zu dem Werte Miro Board

Kernfragen des Themenfelds

  • Wie gelingt es Menschen dabei zu unterstützen ihre Ziele zu erreichen und zu wachsen?
  • Welchem Rahmen, Werten, Grundsätzen folgt die Initiative? 
  • Wie werden die gemeinsamen Werte definiert? Wer entscheidet und wie?
  • Wie gelingt es einen Ausgleich verschiedenster Interessen, Werte und Grundsätze zu schaffen?
  • Welche Grenzen braucht es? Wie werden die Werte durchgesetzt?

Berichte und Updates auf unserem Blog

Ansprechpartner*in

Markus Heidmeier

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