Rückblick Beyond Platforms Kongress

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Rückblick Beyond Platforms Kongress

Liebe Beyond Platforms Community,

wir hoffen ihr habt eine ruhige Zeit. ⛄️❄️ Die Zeit zwischen den Jahren ist auch immer gut um zurück zu schauen. Zurück auf: “What could be better?” Eine große Frage, eine weite Frage – vielleicht auch naive, in jedem Fall aber kreative Frage: Was könnte besser sein? Unser Beyond Platforms Kongress im November 2021 hat gezeigt: Eine ganze Menge! 

Auf dem Weg zu neuen Regeln für die Mediendistribution im Internet gibt es noch viel zu verhandeln – und der Kongress hat unseren Sinn für die entscheidenden Themen, Aufgaben und Ideen geschärft. 

Was müsste eine Alternative zu den dominierenden globalen Plattformen auszeichnen müssen, damit sie die hohen Ansprüche an eine solche Medieninfrastruktur noch besser einlösen kann? Unser Kongress ging auf Spurensuche… 

Michael Seemann half uns zu einem klaren Blick auf das, was Plattformen im Kern eigentlich sind: nämlich nicht nur Produkt und Oberfläche, sondern ein neues gesellschaftliches Strukturparadigma. Er half uns, das Wirrwarr der Lösungswege zu entzerren und die Ansätze von Regulierung, Entwicklung, Standardisierung zu sortieren.

Alexandra Borchardt arbeitete heraus, wie entscheidend Vertrauen für den Erfolg mit Qualitäts-Inhalten ist und zeigte auf, welche Faktoren für Vertrauen nicht nur Journalismus, sondern auch Plattformen auszeichnen müssten, um nachhaltig erfolgreich zu sein. 

Katharina Köth warnte uns dann vor einer falsch verstandenen Nutzerorientierung, die mit ihrer grobschlächtigen Fokussierung auf ausgewählte Marker am Ende doch wieder nur Stereotype reproduziert. Sie entstellte uns den Blick auf die Viel-Dimensionalität der Menschen, die Plattformprodukte nutzen. 

Adrian Daub entzauberte das verbreitete Narrativ der Unausweichlichkeit und erkundete die impliziten Werte hinter den Plattformen. Um neue Wege zu finden, so seine Diagnose, sollten wir die erfolgreichen Technologien von den einsetzenden Plattform-Unternehmen und die Kommunikationsformen von den folgenden Wertschöpfungen unterscheiden. 

In den Workshops konnten wir unsere Themen-Tracks

vertiefen. Die Ergebnisse und nächsten Schritte in den Tracks findet ihr auf unserer Webseite

Und von Daniela Beaujean (vaunet), Florian Hager (ARD) und Carsten Brosda (Freie und Hansestadt Hamburg) wurden wir mit einer eindrücklichen Analyse der aktuellen Dynamiken der Plattform-Ökonomie aus der Perspektive der Privaten, der Öffentlich-Rechtlichen und der Regulierer versorgt. 

Deutlich wurde: die globalen Plattformen schaffen einen handfesten Nutzungswert für Menschen, der es uns nicht leicht macht, den Impuls für einen Plattform-Switch zu setzen. Einfach ein “deutsches YouTube” oder ein “europäisches Google” zu kopieren, wird nicht ausreichen. Es braucht eigene Mehrwerte und neuartige Produktversprechen, um die nächsten Wellen der Innovation früh mit zu prägen und dadurch nach und nach das Plattform-Gleichgewicht zwischen Privaten, Öffentlich-Rechtlichen und den globalen Playern wieder ins Gleichgewicht zu bringen. 

Als Beyond Platforms Initiative haben wir noch einen steinigen Weg vor uns. Aber gemeinsam können wir Akzente setzen für eine neue, eine bessere Medieninfrastruktur in Deutschland und Europa. Und genau deswegen hat sich gelohnt, mit unserm Kongress nach vorne zu schauen, in eine optimistische Zukunft. 

Danke Euch, die Ihr dabei seid. Gemeinsam werden wir das Ruder herumreißen. 

Herzliche Grüße
Euer BPI-Team
 

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